Fahrradtour – von der Öde zum Garten Eden

(Titelfoto von Prof.h.c. Dr.-Ing. Philipp Meuser – wir danken für die Zurverfügungstellung)

Eine Gratis Architektur-Fahrradtour durch Parks im Norden und Westen von Frankfurt am Main. Neu-Frankfurter und Architekturinteressierte können auf diese Weise die Stadt etwas entdecken. Alt-Frankfurter werden Wege und Gebäude zumeist kennen, könnten es aber reizvoll finden, entlang der vorgeschlagen Route Frankfurt in Parks, jenseits des Alleen- und Anlagenrings beinahe zu umrunden. Für die Zukunft geplant sind eine Ergänzung vom Osthafenpark zum Holzhausenpark und vom Europagarten zum Sommerhoffpark.

Die Karten zur Tour finden sich in den vier kursiv geschriebenen Abschnitten in Form von Links zu Google-Maps.

Die Anregung zu dieser Tour kam 2020 durch die Macher der Website NXT-a, die auch in anderen deutschen Städten solche Architektur-Fahrradtouren publiziert hat. Der Link zur ‚Biking Architects Frankfurt Tour‘ auf NXT-a ist hier zu finden.

Wenn’s denn wieder geht, führen wir auch gerne per Rad auf dieser oder anderen Touren und haben dann einiges mehr zu zeigen und zu erläutern.

Fahrrad und Frankfurt beginnen zwar mit gleichen Buchstaben, aber bezüglich des Zweiradnetzes gibt es in Frankfurt noch viel Luft nach oben, die hier für Zweiflügler besser erschlossen scheint. Aber dennoch sind schöne, überraschungsreiche Radwege in Frankfurt zu befahren – durch Grünanlagen mit Blicken auf die Skyline oder auf die Höhen von Taunus, Spessart oder Odenwald. Hier wird eine sehr abwechslungsreiche Architektur-Fahrradtour durch die nord-westlichen Parks Frankfurts vorgeschlagen. Sie führt entlang zweier Großprojekte, Campus Westend und Europaviertel, wo wesentlich mehr zu erläutern wäre, aber auch zu weniger bekannten Objekten und Stellen, die vielleicht auch für Frankfurter Architekturkenner den Blickwinkel weiten.

Fahrradroute erster Abschnitt – vom Holzhausenschlösschen bis in die Zeppelinallee

1. Holzhausenpark

Der Startpunkt ist idyllisch: Der Holzhausenpark ist der Überrest des Landguts ‚Große Öde‘ der Familie von Holzhausen. Das kleine Wasserschlösschen (1727-29, Louis Remy de la Fosse) fällt dann auch zeitlich aus dem Rahmen der umgebenden Bebauung von hauptsächlich Anfang des 20. Jahrhunderts. Jetzt, da die Betonarchitektur vom Anfang der siebziger Jahre, wieder etwas in positives Licht rückt, sollte man hier noch einen Blick auf die interessant komponierte Fassade des Mehrfamilienhaus Fürstenbergerstraße 123 werfen (1971-72 Nägele, Hoffmann, Tiedemann) die klar erkennen lässt, worum es bei den Ausblicken ging. Auf dem Weg zum nächsten Ziel ist rechts die Lessing Schule zu sehen, ein Frankfurter Traditionsgymnasium auf das u.a. der Schriftsteller Martin Mosebach oder der Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck gingen. Auffallend am nach Kriegszerstörung erforderlichen Neubau (Gerhard Balser, 1967) sind das Faltwerk der Turnhalle und das Relief ‚Aufbruch‘ (Ferdinand Lammeyer). 2013 wurde eine energetische Sanierung durch die Architekten Meixner Schlüter Wendt Architekten abgeschlossen.

Das Holzhausenschlösschen – Startpunkt

2. Campus Westend

Nachdem Kleinod ‚Öde‘ nun Großes. Dies sollte auch die neue Hauptverwaltung der IG Farben in den Augen des Vorstands werden. Den 1928 ausgeschriebenen Wettbewerb gewann Hans Poelzig (1869 – 1936) mit einem barock anmutenden (die Fensterhöhen nehmen nach oben hin ab) mit Stahl konstruierten und mit Canstätter Travertin verkleideten Gebäude. Es wurde 1930 fertiggestellt. Die Grünplanung stammt vom Frankfurter Gartenbaudirektor Max Bromme (1878 – 1974). IG Farben war die weltweit viertgrößte Firma, dies das größte Bürogebäude Europas für ursprünglich 1600 Angestellte. An die Produktion des Ermordungsgases für Konzentrationslager durch ein Tochterunternehmen und die Beschäftigung tausender Zwangsarbeiter erinnern Mahntafeln im Vorbereich des Gebäudes, ein Film im Portierhaus und eine Ausstellung im ersten Obergeschoss.

Nach dem Kriege wurde die Anlage von der Amerikanischen Armee genutzt und hier auch mit den Ministerpräsidenten der Westbundesländer die Grundlagen der Bundesrepublik Deutschland gelegt.

Die Nutzung durch die US Streitkräfte endete mit der Wiedervereinigung. Als erfolgreich erwies sich die Idee, hier einen Campus der Universität zu entwickeln. Mit einem Vorschlag für zurückhaltende Eingriffe gewannen Dissing & Weitling Architekten aus Dänemark (2001) den Auftrag für die Renovierung des Hauptgebäudes, für die Gestalt des Campus überzeugte Ferdinand Heide die Jury mit einem Fünfstreifen Plan (2003): an den Geländerändern zwei Bänder mit Instituten, gefolgt von jeweils einem Grünstreifen und in der Mitte, der Symmetrieachse des IG Farbenhauses, ein Band mit Gebäuden allgemeiner Nutzung, wie der Mensa- Erweiterung des alten Kasinos und dem markant am zentralen Platz gelegenen Vorlesungsgebäude (Ferdinand Heide, 2008)

Auf dem Platz steht die Skulptur ‚Body of Knowledge‘ von Jaume Plensa – Buchstaben als DNA des Wissens.

Zwischen dem House of Finance (Kleihues + Kleihues, 2008) und dem Institut für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (Müller Reimann Architekten, 2008) führt die Tour nun in den Grüneburg Park.

Institut für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

3. Grüneburg Park

Am Standort des im Kriege zerstörten und vorher von den Nazis enteigneten Schlösschens der Familie Rothschild, für die auch Mitte des 19. Jh. der Park angelegt wurde, lässt sich kurz in den Park schauen. Es ist der Schönhof Pavillon zu entdecken, der 1964 hierher versetzt wurde. Zwischen den Bäumen wird der Blick auf das im Bau befindliche Hochhausensemble ‚160 Park View‚ gelenkt. Das Skandalprojekt der siebziger Jahre, ursprünglich mit Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach geplant, wird jetzt von KSP Architekten in ein Apartmenthaus umgebaut, ergänzt durch einen etwas niedrigeren Hotelturm (vorr. 2022)

Hochhausensemble 160 Park View

Fahrradroute zweiter Abschnitt – vom Haus Erlenbach bis zur Ludwig-Landmann Straße – praktische Hinweise: am Endpunkt der letzten Routenkarte durchquert man die Grünanlage in der Mitte der Zeppelinallee und gelangt dann in die Hans-Sachs-Straße. Dort beginn die nächste Routenkarte. Im Abschnitt der Hans Rücker Allee vor der A66 gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten zu fahren. Wegen der Bauarbeiten an der Main-Weser-Bahn kann es Umleitungen geben, die zur Abweichung von der eingezeichneten Route führen können.

Auf dem Weg zum nächsten Haupthaltepunkt kommen wir durch das Villengebiet entlang der Zeppelinallee. Das Palais Merton (Am Leonhardsbrunn 12-14) stammt aus den Jahre 1927! und wurde durch den Frankfurter Industriellen und vielfältig engagierten Stifter Richard Merton (1881 – 1960) errichtet (nach der Familie ist auch das Mertonviertel benannt). Als stilistischen Kontrast kann man einen kurzen Abstecher in die Hans-Sachs-Straße 6 machen und einen Blick auf das von Ferdinand Kramer 1930 errichtet Haus Erlenbach werfen.

Palais Merton

4. Frauenfriedenskirche

Die Kirche, auch in den Jahren 1927-29 nach Wettbewerb vom ‚modernen‘ Architekten Hans Herkommer errichtet, hat einen besonderen Hingucker durch die Riesenstatue in den Portalbögen, des Kirchturms. Die Skulptur stammt von Emil Sutor (1888 – 1974), dessen bekanntestes Werk das Rehlein ‚Bambi‘ wurde, das jährlich vom Burda Verlag als Preis vergeben wird. Die Kirche entstand auf Initiative von katholischen Frauenverbänden zum Gedenken an die Toten des ersten Weltkriegs. Die im Bauprogramm gewünschten Versammlungsräume werden über den Kreuzgang erschlossen, der auch zur Krypta führt. Nicht zuletzt wegen der 2020 abgeschlossenen hervorragenden Renovierung durch Architektin Ursel Härtter und Restauratorin Sanni Riek, lohnt sich ein Blick in die Kirche.

5. Sport Campus Ginnheim

Der kleinste Campus der Frankfurter Uni trägt den Namen Ginnheim, liegt aber in Bockenheim. Über die Franz Rücker Allee stößt man direkt auf das neueste Bauwerk, ein Verwaltungs-, Bibliotheks- und Hörsaalgebäudes von SWAP Architekten, Darmstadt (2012). Durch die aktuellen Umstände ist es nur vom Zaun aus zu sehen. Im Mai 2019 gab es eine Absichtserklärung zur Errichtung eines Schwimmzentrums.

Links über das Gebäude hinweg, ist das der Vollendung entgehen gehende neue Wohnheim mit rund 300 möblierten Einzelapartments à 20 m² nach Entwurf von Ferdinand Heide zu sehen. Im Wettbewerb waren nur 180 Plätze gefordert. Überragt wird es allerdings von dem größten (rund 730 Plätze) und höchsten Wohnheim (56 m und 64 m) des Frankfurter Studentenwerks (Ginnheimer Landstraße 40, 42) Der Komplex wurde von 1962-69 nach einem Entwurf des Architekten Paul Friedrich Posenenske errichtet und 2012 zum letzten Mal, dann auch energetisch saniert. Am Eingang findet sich eine Informationstafel über Nutzung des ehemaligen Industriegeländes als Gefangenenlager während der Nazizeit.

6. Nidda Park

Gepflegte Blumenrabatten oder wilde Natur, diese Frage begleitete die Bundesgartenschau 1989 im Niddapark und dessen Gestaltung danach. Mit dem von den Landschaftsarchitekten Norfried Pohl und Werner Kappes ausgearbeiteten Plan ‚Natur in der Stadt‘, wurde die ehemals wegen ihrer Überschwemmungen gemiedene Au nun deutlich zu einer definierten Erholungslandschaft, nach dem Stadtwald die zweitgrößte in Frankfurt. Ob altes Wäldchen oder Neuanpflanzung, der Niddapark ist im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Einheit zusammengewachsen, in der Spielplätze und Kunstwerke eingebettet sind. Den Park säumen Schrebergärten. Streng organisiert oder anarchistisch wild, bieten die 16.000 Gärten in Frankfurt, Natur und kleine Freiheiten für ihre Besitzer. Mal sind sie übersehener, mal prägender, für manchen Städteplaner auch störender Bestandteil der Frankfurter Stadtlandschaft.  

Auf dem Weg zum nächsten Haltepunkt, nach Unterquerung der F.W. von Steuben Straße führt der Radweg entlang des sogenannten Industriehofs, eines von der Wehrmacht in den dreißiger Jahren gebauten Kasernengeländes. Nach Kriegszerstörung wurde der größte Teil des Geländes gewerblich genutzt, daher der Name Industriehof, und ein kleiner Bereich bis in die 1980ger Jahre durch die amerikanische Armee belegt. An dieser Stelle entstand als Hauptverwaltung für die Frankfurter Börse, ein Bürogebäude in Kammstruktur (RKW Rhode Kellermann Wawrowsky, 2000); Neuauflage des Prinzips des IG Farbenhauses. Die ‚Kammzinken‘ sind gut vom Weg aus zu sehen ist. Zum Ärger der Frankfurter bezog die Börse dann 2010 das Bürogebäude The Cube (KSP) in der Nachbarstadt Eschborn. Das hiesige Bauwerk, Lateral Towers genannt, wird seit 2015 von der Commerzbank genutzt.  

Fahrradroute dritter Abschnitt – von der Ludwig Landmann Straße bis zum Rebstockbad – praktische Hinweise: Am Beginn der Strecke kann man die Fußgängerampel über die Ludwig Landmann Straße nutzen und dann das Rad bis zum Rödelheimer Parkweg schieben. Dort beginnt dann die vorgegebene Route. Bei der Fahrt entlang der Nidda ist darauf zu achten, ob noch wegen Bauarbeiten an der A 5 der südliche Niddaweg gesperrt ist, wie bei der Erprobung der Tour. Sollte dies nicht mehr der Fall sein, dann kann man auch den südlichen Niddaweg nehmen.

7. Brentano- und Solmspark

In beiden Parks, faktisch entlang der Nidda vereint, stößt man auf sehr unterschiedliche Zeitschichten: die Grundmauern des im Krieg zerstörten Solmser Schlosses (letzter Umbau 1802, jenseits der Straße), das ‚Schweizer Häuschen‘ der Familie Brentano, ein Schulpavillon aus der Zeit des Neuen Frankfurts und ein Atelierhaus aus der Jetztzeit.

Schweizer Häuschen waren ein Bautypus des ausgehenden 19 Jahrhunderts. Es gab davon eine Reihe in Frankfurt, u.a. im Palmengarten oder auf einer der Bastionen an der Taunusanlage. Das Häuschen hier war älter, wurde von Georg Brentano, dem Bruder von Bettina und Clemens Brentano, 1819 gekauft und zu einer romantischen Oase umgebaut. Jetzt als Brentano Museum und Kulturhaus genutzt, ergänzt es seit 2019 der Neubau eines Atelierhauses (Architekt Berthold Ressler).

Im Zuge einer Nidda-Regulierung 1929 entstanden die Parkanlagen, die mit Hilfe des Schulpavillons (Eugen Kaufmann, 1929) das tiefere Verständnis der Frankfurter Stadtjugend für den Gartenbau fördern sollten. Links am Inselgässchen wird noch an die 1938 verwüstete Rödelheimer Synagoge erinnert.

Schulpavillion

Fahrradtour vierter Abschnitt – vom Rebstockbad zum Hochhaus Eden

8. Rebstockgelände

Das Haus ‚Großer Rebstock‘, neu aufgebaut in der Frankfurter Altstadt, erinnert an die Wohnstätte der Familie Rebstock, die lange Zeit nur durch ihr ‚Gelände‘ in Frankfurt bekannt war. Als Messeplatz und erster Flughafen genutzt, entstand auf dem Rebstockgelände ein großer Park und 1982 mit dem Rebstockbad (Fischer Glaser Kretschmer) eins der damals modernsten Erlebnisbäder Europas mit rund 2500 m² überdachter Wasserfläche. Nach Jahren nüchterner Betonarchitektur, begeisterte die zeltartige Holzdachkonstruktion. Gelegenheit diese zu betrachten, hat man aber nur noch kurz, denn das Bad wird nach 40jähriger Nutzungszeit abgerissen, um wiederum ein neues, nun modernstes Bad entstehen zu lassen.

Rebstockviertel

Das nach einem, wenn auch zurecht gestutzten Entwurf des amerikanischen Architekten Peter Eisenmann (Wettbwerb 1992) entwickelte Rebstockviertel, hat in seiner Art des Städtebaus und Architektur eine Sonderrolle in Frankfurt – die Gebäudepositionen in Zick-Zacklinien und Fassadengestaltung, der von verschiedenen Architekten entworfenen Wohnhäuser, sind durch ein gemeinsames Prinzip vorgegeben. An der linken Seite der Leonardo da Vinci Allee steht das erste zertifiziert Büropassivhaus in Deutschland für die Unfallkasse Hessen (Nr 20, B&V Architekten, jetzt Canton Braun Park, 2005) links folgen eine Kita nach Entwurf des Hochbauamts (2007) und die Viktoria-Luise Grundschule von Prof. Friedrich pfp-architekten, Hamburg (Nr. 11, 2014), benannt nach dem Zeppelin gleichen Namens, der ab 1912 am Rebstock flog.

Rebstockpark

Immer noch teilweise als Bedarfsparkplatz für die Messe genutzt, wurde von 2003 – 2005 ein großer Teil davon zu einem großen Park umgestaltet. Die Planung stammte auch von Peter Eisenmann und den amerikanischen Landschaftsplanern Robert Hanna und Laurie Olin. Bei der Ausführung wirkte das Frankfurter Büro BWP Endreß Landschaftsarchitekten mit. Die Grundlage des Entwurfs ist wiederum ein verzogenes Raster. Deutlich zu erkennen sind die Trockengrachten. Auf Buschwerk wurde weitgehend verzichtet, so dass sich unter dem Astwerk der Bäume großzügige Durchblicke bieten.

Rebstocksiedlung

9. Europagarten

Der Begriff Europapark ist durch eine Einrichtung im badischen Rust vergeben, so dass der Park hier Garten genannt wurde (relais Landschaftsarchitekten, erster Abschnitt 2012).

Er ist das Zentrum des westlichen Europaviertels. Dies sind 90 ha Stadt, die in der Nähe von Innenstadt und Messe auf dem Gelände des ehemaligen Güter- und Rangierbahnhofs entstanden sind. Ein Viertel davon sind Grünanlagen, ein Viertel Wohnfläche mit rund 5000 Wohnungen, ein Viertel wurde der Messe zugeschlagen und ein Viertel sind Mischnutzungen mit rund und 30.000 Arbeitsplätzen. (Masterplan AS&P, 1999)

Der Garten liegt über einem im Tagebau ausgeführten Straßen- und Stadtbahntunnel (2016). Um die nörd- und südlich der ehemaligen Gleistrasse gelegenen Viertel besser miteinander zu verbinden, wurde der Garten mit sogenannten Taschenparks ergänzt. Durch den nördlichen führte die Tour (BWP Endreß, 2016) der südliche ist nach der Erfinderin des Frankfurter Frauenfußballs Lotte Specht (1911 – 2002) benannt. Inmitten der Wiese fällt der Holzbau mit Aussichtsturm und Restaurant auf, der vom Investor errichtet wurde, um schon frühzeitig eine Anziehungsort im Gebiet zu haben (Franken Architekten, 2013). Nach Verkauf ist die Gastronomie z.Zt. leider geschlossen.

Das Europaviertel wird durch die Achse der Europaallee erschlossen. Ihr Eingangstor im Westen bilden zwei Hochhäuser, beide rund 60 m hoch: das Axis (Meixner Schlüter Wendt, 2016) und der Westside Tower (Meyer Schmitz-Morkramer, 2015)

Eine ähnliche Torsituation entsteht am östlichen Tunnelmund: das Wohnhochhaus Praedium (Dietz Joppien, 2017) und gegenüberliegend im Bau, der neue Hauptsitz der Frankfurter Allgemeinen (Eike Becker, vorr. 2022).

Wenn man von hier Richtung Innenstadt weiterfährt, dann liegen an der linken Seite nur noch Bürogebäude und Hotels, da angrenzend an das Messegelände keine Wohnbebauung möglich war. Eine Ausnahme unter den Wohngebäuden rechts ist das Bürogebäude Zebra (Meyer Schmitz-Morkramer,vorr. 2022) das hinter dem Praedium gebaut wird.

10. Skyline Plaza

Ein Park der besonderen Sorte ist die Skyline Plaza, der große, eine Teilfläche des Dach bedeckende Garten auf dem Einkaufszentrum Skyline Plaza (ECE – Jost Henning, Fassade Jourdan & Müller, 2013). Von dort hat man auch einen schönen Ausblick auf das Europa Viertel.

Das Skyline Plaza ist im Prinzip das Zentrum einer großen Ringstraße, in die alle bestehenden Straßen münden und dann auf die Europaallee geführt werden, die hier ihren End- oder Anfangspunkt hat. Diese 60 m breite Allee (Bepflanzung durch Gnüchtel + Triebswetter) wurde mit Blick auf Champs Elysee und ‚Unter den Linden‘ geplant, somit steht man hier vor dem Frankfurter Pendant zum Brandenburger Tor oder dem Arc de Triomph.

Entlang der Europaallee sieht man vor dem westlichen Skyline Plaza Eingang links Wohngebäude vom Büro Jo Franzke (bis 2010), und direkt angrenzend rechts das Bürogebäude ‚Die Leichtigkeit des Steins‘, gemeint sind die schmalen Steinlisenen, der sonst weitgehend verglasten Fassade. (schneider + schumacher 2010)

Umgeben wird das Skylineplaza von einer Reihe Hochhäuser. Im Norden befindet sich als Kombination von Büros und einem Hotel der Tower One im Bau (Meurer Architektur, 2021), im Osten der Grandtower als höchster Wohnturm Deutschlands (172 m, Magnus Kaminiarz & Cie, 2020) im Süden in Bau der Spintower (Hadi Teherani, vorr. 2022) das Eden (Magnus Kaminiarz u. Helmut Jahn, vorr. 2022) und ein umgebender Wohnblock. Der Begriff Eden ist gerne gepart mit ‚Garten‘. Daher soll diese Park- und Architekturtour mit einem Hochhaus beschlossen werden, das mit einer begrünten Fassade, einen vertikalen Draufschaupark bekommen wird. Ein kleiner Vorgeschmack davon war 2020 an der Fassade schon zu entdecken, der aber im Frühjahr 2021 das Schicksal von nicht gegossenen Fensterpflanzen teilt.

Du bist am Ziel! Diese Fahrradtour und die Art der Publikation ist ein ‚Erstling‘ und bedarf möglicherweise der Verbesserung. Wenn Du dazu die Möglichkeit siehst, dann schreibt mir gerne – info@frankfurter-architektouren.de