Niederländer in Frankfurt am Main

Eine Architekturführung auf den Spuren der Niederländer in Frankfurt

Eine Tour für Frankfurter und Niederländer, die etwas über ihre Verbindung erfahren möchten

Etwas über die unbekanntesten Ecken Berlins konnte man erfahren, wenn man einen Niederländer im Zug dorthin traf. Berlin hatte in den neunziger Jahren Paris und London in der Gunst junger Niederländer ausgestochen. – und Frankfurt ist jetzt die nahe Unbekannte. Die Niederländer, die es hierher geschafft haben sind üblicherweise begeistert. Wenn der ICE nicht an defekten Schranken bei Emmerich hängen bleibt, dann hat man eine ideale Verbindung – viel einfacher als die Amsterdamer Kaufleute im 15. Jh. Oder die Flüchtlinge im 16. Jahrhundert, die schon viele Verbindungen zwischen Frankfurt und den Niederlanden gelegt haben.

Die Niederlande und Frankfurt am Main, die Verbindungen sind vielfältig, aber erst auf den zweiten Blick zu entdecken. Dazu bietet dieser Stadtspaziergang Gelegenheit.

Die flämischen Städte waren schon bedeutend, Amsterdam noch ein Dorf, als Frankfurt seine erste Glanzzeit als Kaiser- und Messestadt erlebte. Dies zog regelmäßig niederländische Kaufleute hierher. Nicht recht willkommen im lutherischen Frankfurt, waren im 16. Jahrhundert die reformierten Flüchtlinge aus den Niederlanden. Besser stand es mit lutherischen Antwerpenern, die aber ihren Gottesdienst in französisch hielten. Alle trugen zum Wohlstand der Stadt bei, und einige der ehemaligen Immigrantenfamilien wurden zu angesehen Mitgliedern der Stadtgesellschaft. Heute sind die Niederlande noch der wichtigste Handelspartner Hessens und niederländische Firmen investieren hier.

Die Tour beginnt am Willy-Brand-Platz und führt zum Karmeliterkloster, wo daran erinnert wird, dass hier im Mittelalter niederländische Kaufleute der St Nikolausbruderschaft bei Messebesuchen Unterkunft fanden. Gegenüber stand bis zum Krieg die Weißfrauenkirche, in der die Antwerpener Lutheraner Gottesdienst hielten.

Am Römerberg betrachten wir ein niederländisches Flüchtlingshaus und vertiefen uns in den frankfurterischen Begiff der ‚Bowwelaach‘.

An der Hauptwache stoßen wir auf moderne niederländische Investitionen. Im Palaisquartier wurden niederländische Euros der Investoren MAB und Bouwfonds durch die Bataafsche Aannemings Maatschappij (BAM) verbaut

Projektauswahl

  • Oper / Schauspiel (Apel, Beckert, Becker u.a.)
  • Karmeliterkloster Archäologisches Museum (J.P.Kleihues)
  • Goldene Waage (Wiederaufbau: Jourdan & Müller)
  • Palaisquartier (KSP Jürgen Engel, Massimilliano Fuksas)